Holz wird mit den Jahren dunkler
Wie kann man das Holz hell erhalten?
Laugen oder seifen von Holz
Vom skandinavischen Raum her kennen wir die Methode der Seifenbehandlung. Durch die Seifenlauge hellt das Holz auf und bekommt mit den Jahren eine grau-weißliche Patina. Diese Methode hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die Holzfaser bleibt schmutzempfänglich. Hinzu kommt, dass ein regelmäßiges, relativ aufwändiges Nachpflegen nötig ist. Wird die Seife noch mit Weißpigmenten versetzt, dann können sich diese nicht so gut mit dem Holz verbinden. Es kommt zu Abrieb, zu Laufstraßen, bei der Nachpflege zu Überschneidungsflächen.
Lacke, Lasuren oder Hartwachsöle
Hier wird auf dem Holz eine Schicht mit Farbpigmenten aufgetragen. Diese Schichten sind aber verletzlich. Sie werden an manchen Stellen abgetragen an anderen nicht. Bei Lacksystemen leidet nass gewordenes Holz unter der Lackschicht.
Alle diese Lösungen verhindern die natürliche Haptik von dem Holz. Man sieht vielleicht noch etwas von der Maserung – erfährt aber eine künstliche Schicht darauf. Die elektrostatische Aufladung nimmt zu. Eine Nachpflege ist nur bedingt möglich.
Pigmentöl für helles Holz: Ölbeize
Die beste Lösung erscheint uns die Ölbeize. Hier werden das Parkettöl-Fußbodenöl oder das Pigmentöl mit speziell gemahlenen Weißpigmenten versetzt. Jedes Öl wirkt ein wenig anders im Holz.
Das Holz wird heller als mit farblosen Ölen und das bleibt auch über die Jahre so. Ähnlich wie eine Sonnenschutzcreme auf unserer Haut verhindert das Weißpigment die Nachdunklung.
Die Öle können so eingestellt werden, dass das Pigment gar nicht auffällt. Man meint ein roh geschliffenes Holz vor sich zu haben. Dennoch ist dieses langfristig vor Schmutz und Nachdunklung geschützt.
Diese Pigmente sind nicht auf der Holzfaser – sondern in der Holzfaser und den Poren. Sie werden durch Naturharze gebunden. So kann es nicht zu einem Auswaschen oder zu einem übermäßigen Abrieb kommen. Die natürliche Holzoberfläche bleibt erhalten.
Mit dem Finishöl (glänzend) oder dem TEC-Oil (matt) kann diese Oberfläche noch widerstandsfähiger geölt werden. Besonders im Nassbereich oder Objektbereich haben sich diese Öle bewährt.
Nachpflege von hell geöltem Holz
Helle Holzdielen werden mit dem Spezialreiniger gepflegt. Der Spezialreiniger ist besonders mild eingestellt und hat viele nachpflegende Stoffe. Diesen Reiniger gibt es auch mit Weißpigmenten.
Wenn das Holz zu trocken wirkt und Wasser zu schnell von dem Holz aufgenommen wird, dann kann man mit dem Pflegewachsöl (= Refresher-Oil) nachhelfen. Auch dieses gibt es mit Weißpigmenten. So kann man im System bleiben und über Jahre seinen hellen Holzboden belastbar erhalten.
Hier der Profi-Tipp von Werner: Helles Holz hell ölen:
2 Kommentare zu „Holzboden hell ölen und natürlich belassen“
Habe ein altes Eichenparkett bzw. Dielen welche vor einigen Jahren mal abgeschliffen und natürlich geölt wurden. Also eher etwas dunkel ins rötliche tendierend. Würde gerne ohne Abschleifen zu einer eher helleren matten und weniger gelb-rötlichen optik kommen. Ist das mit Intensivreiniger und Ölprodukt oder pigmentierter Seife zu machen?
Die Eiche-Dielen können wie folgt ohne Abschleifen aufgehellt werden:
Zuerst die Holzdielen mit dem Holzauffrischer Antigrau entölen und gleichzeitig die Gerbstoffe der Eiche neutralisieren. Dazu einen kurzflorigen Schrubber aus kräftigen Naturborsten eintauchen und die Oberfläche kraftig abschrubben. Der Bedarf liegt bei ca. 100m/m². Mit Lappen abnehmen und mit klarem Wasser nachwischen. Trocknen lassen.
Anschließend das Pigmentöl Kalkweiß auftragen (ca. 70 – 100ml/m²) und nach 20 Minuten den Überstand mit gut saugenden Lappen abnehmen. Evtl. mit weißen Pad auf Poliermaschine nachpolieren.
Nach 48 Stunden mit beigen Pad das TEC-Oil (matt austrocknend) dünn aufziehen (ca. 10ml/m²): TEC-Oil in die Sprühflasche geben und mit beigen Pad einen dünnen Film vertreiben.