Arbeitsplatte aus Birke stabverleimt richtig behandeln

Frage an Natural-Naturfarben:

Ich habe eine Frage, und zwar zum Thema Küchen-Arbeitsplatten.
Habe eine Arbeitsplatte aus Birke stabverleimt unbehandelt. Mit welchen Produkten kann diese behandeln?

Antwort von Natural:

Für Birke stabverleimt als Arbeitsplatte empfehlen wir das Parkettöl – Fußbodenöl. Dieses Hartöl von Natural ist für mechanische Beanspruchung ausgelegt. Eine Arbeitsplatte ist da von einem Parkettboden in Sachen Beanspruchung nicht weit weg. Deshalb dieses Hartöl für die Arbeitsplatte. Wir könnten es problemlos auch „Arbeitsplattenöl“ nennen.

Birke ist ja relativ hell. Naturöle feuern das Holz an. Die Zelluloseanteile im Holz werden durch das Öl transparenter. Die Eigenfarbe des Holzes wird verstärkt. Es sieht ganz ähnlich aus, wie wenn dass Holz nass wäre – also eher dunkler als im frisch geschliffenen Zustand. Besonders auf der Stirnseite zieht das Holzöl mehr ein und feuert dort auch stärker an. Viele Kunden wollen diesen Effekt sogar, da das Holz eine Art Tiefenwirkung in der Ansicht erfährt.

Wenn Sie nun die Platte so hell erhalten wollen, wie sie jetzt im rohen Zustand ist, dann würde ich das Parkettöl – Fußbodenöl mit Weißpigment (=UV-Blocker) verwenden. Sie sehen das Weißpigment nicht wirklich. Es wirkt der Anfeuerung entgegen. Die Oberfläche wird aber stumpfer aussehen als mit dem normalen Parkettöl.

Alternativ wäre noch das Möbel-Hartöl von Natural zu nennen. Es ist dünner eingestellt und Sie werden öfters bis zur Sättigung der Holzfaser auftragen müssen als bei dem Parkettöl. Die Inhaltsstoffe des Parkettöls sind etwas robuster ausgelegt als die vom Möbel-Hartöl.

Hier noch eine Anleitung für das Ölen von Holz

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Kommentare

4 Kommentare zu „Arbeitsplatte aus Birke stabverleimt richtig behandeln“

  1. Hallo, wir sind auch gerade an unserer Küche. Allerdings wollen wir Birke-Multiplex als Arbeitsplatten verwenden.

    Ist das Parkett-Fußbodenöl da ebenfalls geeignet?
    Mit oder ohne Weißpigment, müssten wir eben ausprobieren.

    Und noch eine Frage:
    Kann man, wenn das Öl vollständig getrockenet ist, auf der Arbeitsplatte Silikon verwenden (um die Spüle abzudichten) oder verträgt sich das nicht, bzw. könnte sich das abstoßen?

    Vielen Dank!
    Chris

    1. Birke stabverleimt und Birke Multiplex sind schon ein Unterschied. Einmal handelt es sich um massive Holzsstäbchen, die untereinander verleimt wurden. Bei Birke Multiplex handelt es sich in der Regel um sehr dünne Furniere die schichtweise zu einer Platte verpresst wurden. Wenigstens die Deckschichten bestehen aus Birke. Wenn diese Deckschichten nur aus einem sehr dünnen Schälfurnier bestehen, dann kann es sein, dass der Leim z.T. bis zur Oberfläche gepresst wurde. Dadurch kann es auch zu einer unterschiedlichen Ölaufnahme kommen. Schleifen lassen sich diese dünnen Furniere kaum.
      Hier würde ich am ehesten das Pigmentöl Kalkweiß einsetzen und dann mit TEC-Oil das Finish ausführen.
      Es wird u.U. sogar etwwas heller wirken als die ursprüngliche Furnierfarbe. Aber die Pigmente egalisieren die unterschiedliche Ölaufnahme besser als wenn z.B. ein farbloses Öl das Furnier voll anfeueren würde.

      1. Hallo Frank,
        vielen Dank für deine Erläuterungen! :-) Es handelt sich tatsächlich um ein Schälfurnier mit relativ dünnen Schichten (19 Schichten auf 26 mm und die Deckschichten sind wirklich kaum mehr als ein Millimeter).
        Ich hatte deine Antwort allerdings zu spät gelesen und dann schon das Fußbodenöl bestellt. Wir haben dann an einem kleineren Stück mal einen Versuch gemacht und waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden und haben dann auch die großen Küchenarbeitsplatten so behandelt.
        Ich hatte dann zwar den kompletten Schleifaufbau von 40-240 gemacht, diesen aber natürlich eher vorsichtig! ;-)
        Die Öl-Prozedur habe ich etwas abgewandelt: Ich habe das Öl anfangs etwas sparsamer aufgetragen und dann über längere Zeit (2-3 Stunden) immer wieder mit dem Schwamm verteilt und bei Bedarf nachgegeben, so dass sich zwar das Holz ausreichend Öl „nehmen“ konnten, sich aber auch nirgends ein Stau bildet.

        Wie gesagt, sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden, allerdings haben wir schon das Gefühl, dass die Oberfläche, vor allem Um das Spülbecken oder Herd, wo öfters auch mal Wasser hin kommt oder man ja auch immer wieder mit Spüli im Schwamm wischt, noch etwas besser geschützt sein sollte. Daher noch ein paar Fragen:
        – Kann man auf die Oberfläche nochmal eine Schutzschicht/Finish aufbringen und was eignet sich dazu am besten (TEC-Oil, Finish-Öl)? Und geht das auch nachdem wir die Flächen jetzt schon ein paar Wochen genutzte haben.
        – Kann man das dann auch dazu verwenden, nach einiger Zeit die Flächen nachzuölen oder was eignet sich hier am besten?
        – Und nochmal zum Silikon: Nachdem das Öl durchgetrocknet ist, sollte es mit dem Silikon keine Probleme geben, oder?

        1. Das TEC-Oil (matt) oder Finish-Öl (glänzend) kann auch später aufgebracht werden.
          In dem Fall würde ich das TEC-Oil auftragen. Bei einer Arbeitsplatte leidet Glanz zu schnell und unterschiedlich. Ein matt austrocknendes Schichtöl verhält sich da günstiger.

          Das TEC-Oil wir sehr gerne auch als Finish bei Badmöbeln verwendet und hat sich dort bewährt. Auch Nachölen kann man damit. Dadurch entsteht dann mehr Schicht. Deshalb verwenden Kunden für die Nachpflege gerne das Pflegewachsöl.

          Nach ca. acht Wochen Trocknungszeit sollte das Silikon auf der geölten Oberfläche halten.

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