Holz mit Speiseöl behandeln

Frage:

Kann man Speiseöl für die Holzbehandlung verwenden?Schneidbrett ölen mit Hartöl

Antwort von Natural:

Die Holzfaser ist sorptiv. Sie nimmt also Flüssigkeiten in sich auf. Eine trockene Holzfaser kann man also mit Flüssigkeit sättigen. Richtig geht das nur einmal. Wenn da das falsche Öl genommen worden ist, dann lässt sich das kaum mehr korrigieren.

Olivenöl ist ein nicht trocknendes Öl. Es bleibt immer feucht. Härtet nicht aus. Dadurch wird die Holzfaser aufgeweicht. Die Oberfläche ist zwar resistenter gegen Feuchtigkeit. Aber es nisten sich schneller Schmutzpartikel ein.
Bei gut saugenden Hölzern kann kann das Olivenöl mit der Zeit ranzig riechen.

Rapsöl (Rüböl) hat, so wie wir es kaufen können, ähnliche Eigenschaften – es riecht nur noch ein wenig ranziger als das Olivenöl.

Sonnenblumenöl ist ein schwach trocknendes Öl. Dünnschichtig auf Glas braucht es über drei Wochen bis zur Trocknung. In der Holzfaser dauert das wesentlich länger. Auch dieses Öl ist sehr weich und neigt zu ranzigem Geruch.

Leinöl ist ein stark trocknendes Öl. Es braucht auf der Glasplatte ca. 4 – 7 Tage. Im Holz verzögert sich dies wesentlich länger. Dieses Öl wird gerne für die Holzimprägnierung und Holzbeschichtung aufbereitet. Es wird verkocht, mit Sikkativen versetzt und oft noch mit Harzen versetzt.

Speiseöle beinhalten oft noch eiweißhaltige Schleim-, bzw. Schwebstoffe. Diese Balaststoffe sind für Speißeöle durchaus sinnvoll. Allerdings erhöhen sie die Schimmelgefahr, wenn Holz damit eingelassen wird.

Möbel-Hartöl für SchneidbretterEin Möbelhartöl hat zum Beispiel folgende nicht fliehende Bestandteile:
Gereinigtes Leinöl, Leinöl-Standöl (verkocht), Nußöl, Kolophonium (gehärtetes Naturharz), Dammar (Harz), Tungöl (Holzöl), Kieselgur, Sikkative.

So eine Mischung dringt tief in die Holzfaser ein und härtet diese mit den Harzen und den Ölen gänzlich aus. Das ergibt dann einen widerstandsfähige, harte Oberfläche gegen Feuchtigkeit und Schmutz.

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Kommentare

43 Kommentare zu „Holz mit Speiseöl behandeln“

  1. Ich habe einen selbstgebauten Wohnzimmertisch aus Ruster kürzlich mit Olivenöl eingerieben. Ich hätte mich wohl besser vorher belesen, naja, jetzt klingt es hier so als sei das eine ziemlich dumme Idee gewesen. Das Öl wurde etwa vor einer Woche aufgetragen. Gibt es eine Möglichkeit, das Öl wieder zu entfernen ? Oder würdet ihr raten es jetzt einfach abtrocknen zu lassen und dann später mit richtigem Holzöl nachzubehandeln ?

    Ich bin dankbar für jeden guten Rat. Ich mag den Tisch gern und hab viel Arbeit reingestecknt, es wäre schade wenn der Fehler jetzt dazu führt dass er ranzig wird oder sonst Schaden nimmt…

    1. Olivenöl ist ein nicht trocknendes Öl. Es wird in der Holzfaser nicht hart – dadurch ist die Oberfläche auch weicher als im rohen Zustand. Ich würde die Oberfläche mit einer kräftigen Seife gründlich abwaschen. Von Natural gibt es dafür den Intensivreiniger. Den Reiniger 1:1 mit Wasser verdünnen und mit einem grünen Pad das Holz abschrubben. Mit Wasser neutralisieren und trocknen lassen. Evtl. braucht es eine Glättung mit Schleifvlies oder Schleifgitter.
      Dann kann man das Möbelhartöl nach den Grundregeln für das Ölen aufbringen.

    2. Antwort vermutlich zu spät. Ich behandle seit Jahren Hölzer, insbesondere aussen, mit abgelaufenem (frisch zu schade) Extra Vergine Olivenöl und habe bisher besten Erfolg damit. Die so behandelten Zäune, vorher im Holz weich und grünspänig, wurden fest und wasserabweisend. Daher arbeite ich weiterhin mit Olivenöl. Wie im übrigen viele Menschen in Griechenland.

      1. Im Freien durchaus ein Möglichkeit. Sonne und Wind helfen, dass das alternde Öl keine Gerüche entwickelt. Im Innbereich würde ich das auf große Flächen nicht wagen. Olivenöl härtet nicht. Für den Holzboden ist es nicht geeignet. Ich hatte hier aber schon einen Fall, wo die mit Speißeöl behandelte Pferdebox im Innenbereich das Schimmeln angefangen hat.

        1. Ich öle meine Eichenmöbel (ein Esszimmertisch, 12 Stühle, ein Schrank, eine Kommode, eine Vitrine, ein Sitebord, ein TV-Bord eine Bank und ein Wohnzimmertisch) seit nunmehr 12 Jahren ausschließlich mit Olivenöl. Ich öle sie abends ein, lasse das Öl über Nacht einziehen und am nächsten Morgen nehme ich den Rest mit Küchenrolle runter. Ist in der Regel fast nix. Die Möbel sehen super schön aus, schimmeln nicht, sind und riechen nicht ranzig. Und wenn es doch mal Wasserflecken oder -ränder gibt, dann reibe ich mit einem feuchten Lappen nach und Öle diese Stelle neu. Klappt hervorragend. Ich hab im übrigen drei mitlerweile erwachse Kinder, die ihre Partner mit nach Hause bringen. Soll heißen, die Möbel werden nicht geschont. Ich werde es weiter so machen. War übrigens Tipp eines französischen Olivenbauers.

          1. Olivenöl ist ein nichttrocknendes Öl. Es bleibt flüssig- trocknet nicht aus. Einfacher Test: ca. 7 Tage nach dem Ölen und Abwischen am Folgetag – Keine Reinigung in dieser Zeit – ein geöffnetes Buch, mit Buchrücken nach oben, ablegen und nach ein, zwei Tagen aufheben. Die Seiten werden transparente Flecken haben. Und ich bin mir sicher: Meine Nase würde das Olivenöl riechen – nach ein paar Wochen durchaus nicht mehr als frisches Olivenöl ;-)
            Eiche hat noch den Vorzug, dass sie sehr dicht ist und recht wenig Öl in sich aufnimmt. Auf Buche, Ahorn oder Fichte wäre das Ergebnis noch deutlich schlechter.

  2. Wir haben einen Eichentisch den wir wieder mit Öl versiegeln möchten.
    Allerdings haben wir ein 3 Monate altes Baby. Und leider sind nicht alle Öle geeignet da die Lungebläschen in sich zusammen fallen können.
    Was können wir tun??

    Vielen Dank Nicole.

    1. Die Naturöle von Natural werden während der Zeit der Abbindung durchaus Aldehyde an die Raumluft abgeben. Bei starker Anwendung (hohe Ölaufnahme auf der gesamnten Bodenfläche eines Raumes) kann es zu einer Geruchsbelästigung, bzw. befindlichen Störungen kommen. Deshalb empfehlen wir ein gutes Lüften während und nach der Bearbeitung. Die Raumluftbelastung durch die Behandlung von einem Eichentisch mit dem Pflegewachsöl oder Möbel-Hartöl ist aufgrund der kleinen Fläche als gering einzustufen.

  3. Ich habe mir aus Altholzbalken einen Bettrahmen gebaut und möchte durch das Ölen der Balken die Struktur des Holzes herausarbeiten. Da diese Balken vermutlich sehr viel Öl ziehen, bin ich mir nicht sicher, welches Öl das richtige ist.
    Gruß

    1. Klassisch ist das Möbelhartöl dafür geeignet. Es zieht gut ein und feuert entsprechend das Holz an. Je tiefer das Öl eindringt, umso kräftiger wird die Betonung der Maserung. Wenn Du also die Struktur betonen willst, dann würde ich nach den Grundregeln für das Ölen die Sättigung der Holzfaser anstreben. Naturöle haben einen gewissen Eigengeruch, der während der Abbindezeit durchaus stören kann. Das könnte dem Anliegen nach einer möglichst guten Anfeuerung entgegenstehn.

      Für ein Bett würde ich das H2-Möbelöl vorziehen. Das H2-Möbelöl hat während der Trocknungszeit einen geringeren Eigengeruch. Das Öl rasch mit einem Schwamm oder Tuch verziehen und nicht die Sättigung der Holzfaser anstreben. Bei einem Bett ist das nicht so nötig. Nach 24 Stunden einen weiteren dünnen Auftrag. Dann trocknen lassen, mit Schleifvlies glätten und tropfenweise noch mal Öl aufpolieren. Das Öl bewirkt eine geringere Anfeuerung.

  4. Ich habe mir eine Fahrzeugplatte aka Siebdruckplatte für den Balkon als „Tischplatte“ für den Bierkasten gekauft. Den möchte ich ganzjährig draussen lassen, ergo er ist allen Witterungen ausgesetzt. Jetzt ist die Platte zwar Wetterfest (verleimt), allerdings nicht die Schnittkanten, deshalb würde ich sie gern behandeln. Womit würdest Du das machen aus ökologische Sicht?

    1. Ich habe gelesen, dass man er mit Holzöl, Bootslack etc. behandeln kann/sollte.

    2. Jetzt ist es so, dass die Dicke der Platte 21 mm ist und es nicht mehr als 2 m Schnittfläche zu behandeln gäbe, aber die meisten Öle, etc. sind ab 250 ml zu haben, dass ist viel zu viel. Gibt es Probegrößen etc.? Ich selbst habe leider nichts finden können.

    Danke im Voraus
    Sebastian

    1. Hier würde ich einfach eine Musterdose von dem Terrassenöl nehmen. Bei „farblos“ könnte die Stirnseite mit der Zeit vergrauen. Evl. passt ja auch einer der Farbtöne zu der Siebdruckplatte. Ab und zu dünn aufpinseln und umittelbar danach das Terrassenöl von der Siedruckschicht gründlich abwischen.

  5. Es ist gut zu wissen, das nicht jedes Öl sich eignet zur Holzbehandlung. Ich habe meinem Freund eine Uhr aus Holz geschenkt und wollte wissen wie man diese pflegen kann. Daher würde ich gerne wissen ob ich das Leinöl auch zur Pflege seiner AB Aerterno Uhr nutzten kann?

    1. Naturöle können nur auf Holzoberflächen verwendet werden, die offenporig sind. Optimal wäre, wenn Du erfahren kannst, wie das Holz bereits behandelt worden ist. Lack oder Wachsoberflächen taugen nicht für eine nachträglich Ölbehandlung. Wenn das Holz dagegen geölt wurde, dann kannst Du ein Naturöl für die Nachpflege verwenden. Für die Nachpflege von Holz verwendet man dünne Öle. Bei Natural ist es das Pflegewachsöl.

  6. Ich habe eine alte Holztruhe, die mein Vater mit sehr einfachem Sonnenblumenöl eingerieben hat. Er meinte es gut, aber nun sind 8 Wochen vergangen und sie fettet immer noch, wenn man etwas drauf legt und riecht nun auch ranzig. Gibt es Erfahrungswerte, ob das irgendwann wieder weg geht? Kann ich die Truhe abwaschen oder mit etwas anderem behandeln, um sie zu retten?

    1. Das Sonnenblumenöl zählt zu den trocknenden Ölen – ohne Sikkative trocknet ein dünner Film frühestens in ca. 20 Tagen aus. Wenn das Öl von der Holzfaser tief aufgenommen wurde, verzögert dies die Trocknungszeit erheblich.
      Zuerst würde ich das Holz mit dem Intensivreiniger oder einer scharfen Seife entölen: 1:2 mit Wasser vermischt und die Truhe abschrubben. Vorausgesetzt das Holz ist Vollholz und kein Furnier. Mit Wasser noch mal neutralisieren und dann trocknen lassen. Anschließend evtl. mit Schleifvlies das Holz glätten und dann mit dem TEC-Oil einen dünnen Film aufziehen und trocknen lassen.

      Natürlich kann der Reiniger nur oberflächlich das Öl auswaschen. Das TEC-Oil ist ein schichttrocknendes Öl. Dadurch kann es auch das tiefer sitzende Sonnenblumenöl in der Trocknung unterstützen.

      1. Dürfte ich fragen, wie ich den vorstehend genannten ranzigen „Fettgeruch“ aus einem Teak-Furnier bekomme, welches ich nicht mich größeren Flüssigkeitsmengen „quälen“ darf?

        Danke im Voraus!

        1. Mit Orangenschalenöl sollte zumindest eine Verbesserung möglich sein. Es verursacht kein Quell- und Schwindverhalten. Mit Schwamm auftragen und unmittelbar verreiben. Dann mit gut saugenden Lappen abnehmen.

  7. Hallo, ich habe meiner Tochter ein Holzbett aus Ahorn und Haselnuss gebaut und es anschließend mit Distelöl behandelt. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Distelöl farblos aushärtet. Das Bett riecht nicht und sieht auf den ersten Blick in gutem Zustand aus, dennoch befürchte ich nach all der Arbeit die ich in das Projekt gesteckt habe, es nicht ausreichend geschützt zu haben. Wie verhält es sich mit Distelöl, bietet es einen hinreichenden Schutz oder wie soll ich weiter vorgehen?

    1. Wenn noch ein zusätzlicher Schutz zum Einsatz kommen soll, dann würde ich das TEC-Oil als porenfüllendes Öl ganz dünn aufziehen und nach 10 Minuten mit einem Lappen abziehen. Dafür braucht es max. 5ml/m2. Das TEC-Oil trocknet matt aus.

      1. Hi Frank. Habe von einem Schreiner ein tolles Schneidebrett bekommen und es dooferweise mit Olivenöl eingepinselt. Kann ich es irgendwie retten? Eventuell erhitzen und dann nochmal versiegeln?

  8. Hallo Frank. Was noch nicht erwähnt wurde. Ich öle meinen Nussbaumtisch seit 5 Jahren mit Johnsons Babyöl. Die Prozedur wiederhole ich ca. 4x pro Jahr. Das Ergebnis ist hervorragend. Zieht gut ein, riecht gut und ich stelle fest, dass die Fleckenanfälligkeit zunehmend abnimmt. Ringe von feuchten Gläsern verschwinden praktisch bei der ersten Behandlung bereits zu 90%, nach mehreren Gängen sind sie nicht mehr sichtbar. Beste Empfehlung.

    1. Danke für diesen Hinweis, den ich recht interessant finde. Zuerst: so ein Babyöl ist natürlich kein Speiseöl. Hier mal die Hinweise über Babyöl.
      Das genannte Babyöl besteht hautpsächlich aus hochgereinigtem Mineralöl, dem Weißöl. Dieses Weißöl wird durchaus bei Restauratoren für den Schutz von musealen Artefakten verwendet. Bei einer Tischplatte ergeben sich aber folgende Probleme:

      Dieses Öl ist nicht trocknend. Somit bleibt die Holzfaser immer weich – es entsteht keine Aushärtung. Dadurch kann dieses Öl auch wandern. Wenn also ein aufgeschlagenes Buch mal länger abgelegt wird, dann kann es durchaus passieren, dass die Seite mit dem direkten Kontakt zur Tischplatte leicht transparent wird.
      Hier ziehe ich von Natur aus härtende Öle wie Nussöl, Leinöl oder Tungöl vor. Genau diese finden z.B. in dem Möbelhartöl von Natural Verwendung.

  9. Hallo, ich habe vor ca 1Monat rohe Holzregale mit Lausitzer Speiseleinöl aus dem Supermarkt eingepinselt. Wenn ich jetzt Bücher oder Papier daraufstelle, finden sich darauf nach kurzer Zeit Fettflecken an der Berührungsstelle zum Holz. Es riecht zwar etwas muffig, aber nicht so stark. Ich habe Angst, dass es zu schimmeln anfangen könnte, nach dem, was ich nun gelesen habe. Leider schläft mein 1Jähriges Kind in diesem Zimmer. Wie kann ich das Öl entfernen, ohne mein Kind zu gefährden und ohne gr. Aufwand? Mit Seife und wie, bzw. mit welcher Seife? Ich kann die Regale nicht mehr abbauen, will das Öl aber nicht drauflassen aus Angst vor Schimmel… Danke für Eure Ratschläge

    1. Vielen Dank für diesen Bericht, der sehr gut aufzeigt, dass Speiseöle nicht für Holzbehandlung geeignet sind.

      Hier würde ich mit dem Intensivreiniger entölen: 1:2 Mit Wasser eine Lauge anrühren und damit das Regal abschrubben. Die grüne Seite von dem Pflegeschwamm geht dafür recht gut. Anschließend mit Wasser neutralisieren und nach dem Trocknen mit Schleifvlies glätten. Abschließend kann ein wenig TEC-Oil als Schutzfilm aufgezogen werden. Dieses Öl trocknet garantiert völlig durch und vermeidet, dass noch evtl. Ölreste stören könnten.

  10. Kann ich ohne Probleme meine Holzdecke im Innenbereich mit Speiseerdnüssöl einlassen? „Brändle Erdnussöl, raffiniert (1 x 500 ml)“
    Diese Holzdecke wird auch im Bad und in der Küche verwendet.

    Sollte kein Problem mit Schimmel oder so etwas entstehen, richtig?

    1. Das wäre keine gute Idee mit dem Erdnussöl.
      Nussöle wären ja i.d.R. trocknende Öle. Die Erdnuss ist aber keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht. Erdnussöl ist ein nicht trocknendes Öl.
      Das Öl würde das Holz anfeuern – also dunkler wirken lassen (Nasseffekt) und es würde immer weich bleiben. Dadurch besteht die Gefahr einer erhöhten Anschmutzung durch Staub. Mit den Jahren wird das Öl dann auch ranzig und riecht dann entsprechend.

      Wenn es gut gereinigt ist, dann besteht durch das Öl kaum eine erhöhte Schimmelgefahr.

  11. Hallo, ich würde mich freuen, wenn auch mir weitergeholfen werden kann: Ich habe gestern im Wald Haselnüsse vom Boden aufgesammelt und möchte sie gerne zum Basteln verwenden. (In Cellophanhüllen packen und mit guten Wünschen auf Papierstreifen versehen) Kann man sie mit irgendeinem Öl behandeln, damit sie nicht ganz so matt und teilweise grau aussehen? (Habe sie bisher mit Klarwasser gereinigt und einzeln zum Trocknen auf Handtüchern ausgelegt) Und wie lange muss ich sie trocknen lassen, damit sie in der Verpackung später nicht schimmeln? Es soll ein Charity-Projekt werden für den Advent und deshalb möchte ich nichts falsch machen. Ich freu mich über jeden Tipp – vielen Dank!

  12. Habe vor 7 Jahren eine Einbauküche gekauft die Arbeitsplatte Haselnuss braun. Jetzt erscheinen helle Flächen. Auch da wo nicht so viel beansprucht wird. Bin schon älter und möchte die Platte mit Boots-Öl bearbeiten. Geht das ohne viel abschleifen, denn das schaffe ich nicht mehr.

    1. Wenn die Platte ursprünglich geölt war, dann würde ich diese nur mit einem Schleifvlies säubern. Anschließend das Pflegewachsöl für die Auffrischung verwenden.
      Boots-Öl könnte schwierig werden. Einmal sind solche Öle in der Regel recht fett und auch für schichtigen Auftrag eingestellt. Und dann beinhalten viele Öle im Bootsbau Fungizide/Biozide. Das ist in und auf einer Küchenarbeitsplatte nicht zu empfehlen.

  13. Hallo Frank!

    Wir haben und ein sog. midcentury Teak Sideboard aus den 60igern gekauft. Die Oberflächen haben wir mit „Stahlwolle“, anschließend mit 120iger und 180iger Schleifpapier behandelt und zuletzt zweimal mit Essig abgewischt. Das Ergebnis ist optisch gut. Allerdings riecht bzw. dünstet das Möbelstück einen Geruch, ähnlich Speiseöl/ ranziges Öl aus und kann so nicht in einem Zimmer stehen. Es riecht nach Pommesbude. Gibt es eine Möglichkeit, das Holz nochmals tiefgehend zu reinigen und dann mit einem Öl etc. abschließend zu „versiegeln“.

    Vielen Dank vorab!

    1. O.K., das sind noch ein paar mehr Infos. Wenn der ranzige Geruch nicht von einer Behandlung mit irgend einem Öl (Speiseöl?) kommt, sondern unerklärlich vorhanden ist, dann kann das viele Ursachen haben. Evtl. sind die 60iger Trägerplatten von dem Teak-Furnier mit Formaldehyd belastet. Es könnten aber auch Schimmelsporen von einer zu langen Lagerung in einem feuchten Keller sein. Oder eben, eine Behandlung mit einem falschen Öl.
      „Stahlwolle“ würde ich nie verwenden, da dies das Holz verfärben kann. Mit dem Essig wurden evtl. die eingelagerten Geruchsstoffe erst so richtig aktiviert.
      Es bleibt aus meiner Warte nur der Versuch mit dem Orangenschalenöl – anschließend kann man die Oberfläche mit dem Pflegewachsöl auffrischen.

  14. Ich habe im Frühjahr mein Arbeitszimmer (im DG), in dem ein dunkles Eichenparkett verlegt ist, mit ganz normalem Leinöl geölt. Vermutlich war das nicht sehr schlau und ich habe auch noch viel zu viel verwendet. Auch im November hat es noch nach dem Öl gerochen, was bei längerem Aufenthalt zu einem Kratzen im Hals führte. Ich habe dann das Parkett mehrfach mit Allzweckreiniger (mit Wasser verdünnt) gewischt, um möglichst viel vom Leinöl zu entfernen. Leider ist der Geruch seit dem noch intensiver als vorher? Ist ein Versuch mit Orangenschalenöl ratsam oder gibt es eine andere Empfehlung?

    1. Wenn es nur um den Geruch und nicht um eine Überölung geht, dann würde ich das Parkett mit dem Intensivreiniger abschrubben (1:2 mit Wasser verdünnt).
      Damit wird die Oberfläche entölt. Anschließend das TEC-Oil dünn aufziehen (max. 10ml pro m²). Dies geht recht gut mit der Dosierflasche und eine gröberen Pad (grün, rot oder beige) auf der Einscheibenmaschine. In den folgenden Videos wird das auf Ahorn-Parkett gezeigt:
      Holzboden gründlich reinigen
      Holzboden mit Pflegeöl auffrischen
      Als Pflegeöl wurde hier das TEC-Oil verwendet.

  15. Ich habe in einem alten Schuppen, der zu unserem jüngst gekauften Haus gehört, 9 durchbohrte Kugeln aus Eichen- bzw. Steineichenholz gefunden. Wahrscheinlich waren das eine Art Halsbänder o. ä. für das Vieh. Die sind über 100 Jahre alt. Fast alle haben über die Jahre einen grossen Riss bekommen, einige sind wurmstichig. Behandelt waren die nicht, nur vollkommen eingeschmutzt. Da ich seit längerem Holz mit verschiedenen Ölen behandle, habe ich die Gelegenheit zu einem Experiment benutzt. Eine Kugel wurde mit Mandelöl behandelt, die weiteren mit Erdnussöl, Leinölfirnis, Tungöl, Tru-Oil, Weissöl, Olivenöl, Bienenwachs + Kokosfett, die letzte wurde „natur“ belassen, zum Vergleich. Das Ergebnis: Das Mandelöl, welches als nicht trocknend gilt, hat ein sehr gutes Ergebnis geliefert, vor allem beim widerholten Nachölen. Überhaupt habe ich praktisch festgestellt, dass Mandelöl nach einiger Zeit doch polymerisiert, aber nicht ranzig wird. Auch das Erdnussöl hat mit voll überzeugt. Ich behandle damit Holzgriffe von Küchenmessern (Apfelholz), einen alten Fussboden aus Pinienholz und einen weiteren Fussboden aus Okanholz. Wurde nie ranzig, auch nach Jahren nicht. Auch konnte ich nicht feststellen, dass dadurch das Holz weicher würde. Leinölfirnis war wie zu erwarten in Ordnung, hat aber das Holz nicht so gut angefeuert und „genährt“. Das Tungöl hat das Holz zwar „von innen“ geschützt, hat aber auch eine dünne Haut auf der Oberfläche hinterlassen, obwohl ich es vorher mit Terpentin verdünnt und nur sehr dünn aufgetragen hatte. Ein besseres Ergebnis mit dem Tungöl hatte ich bei Fensterrahmen aus Pinienholz. Das weiche Nadelholz hat das Tungöl besser aufgesogen. Dennoch braucht das Tungöl sehr viel Zeit zum trocknen und riecht ein wenig, selbst nach vier Monaten noch. Unangenehm ist der Geruch aber nicht, und dank Sonne und Lufteinwirkung „reagiert“ der Anstrich mit Tungöl genau wie erwünscht. Das Tru-Oil hat, wie überall kommentiert, eine Art glänzende Lackschicht gebildet. Heikel zu verarbeiten, da es sehr sehr dünn und sehr schnell aufgetragen werden muss. Wird sofort klebrig, daher ist auf höchste Sauberkeit zu achten! Aufgrund des Hochglanzes würde ich es nicht für alles Hölzer bzw. Holzgegenstände nehmen. Weissöl hat dem Holz sozusagen die „natürliche Farbe“ wiedergegeben. Es feuert das Holz nicht oder kaum an, bildet aber meines Erachtens keinen Schutzfilm. Bezüglich der Holzkugeln finde ich Mandelöl und Ernussöl viel besser. Kann mir vorstellen, dass unter gewissen Umständen und in gewissen Bereichen Weissöl eine gute Wahl sein könnte, aber nicht für effektiven einen Holzschutz „aus der Tiefe“. Die Mischung aus Bienenwachs + Kokosfett war perfekt: sie ist gut eingezogen und hat eine schöne, feste, gut auspolierbare Wachsschicht gebildet. Ranzig wird da auch nichts. Das Olivenöl habe ich nur zur Widerlegung der Olivenöl-Fans verwendet. Das alte trockene Holz wurde zwar „angefeuchtet“ und angefeuert, aber wirklich begeistert hat mich das nicht. Ist zwar besser als gar nichts, aber schlechter als vieles andere. Auch verwende ich verschiedene verkochte Mischungen von Tungöl mit Leinölfirnis. Für alles, was mit Tungöl zu tun hat, muss man äusserst sparsam vorgehen, dünne Anstriche machen, überstehendes Öl nach 30 Minuten entfernen. Am nächsten Tag noch einmal mit einem Tuch abwischen. Bei grossen Projekten die Prozedur über Tage und Wochen wiederholen, je nachdem bis zu 6 oder mehr Anstriche, danach warten, warten, warten… nur etwas für sehr Geduldige. Lohnt sich aber, gerade bei Fensterrahmen aus Holz usw. Übrigens, die Polymerisierung von Sonnenblumenöl habe ich – sehr zu meinem Leidwesen – als Jugendlicher entdeckt, als ich ein Fahrrad zur Wintereinlagerung damit bestrich. Im Frühjahr war dann alles harzig und klebrig.

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