Rohstoffkunde — Produktion im Einklang mit der Natur
Wird durch Gärung von pflanzlicher Stärke und anschließender Destillation gewonnen.
Wachholder, Johanniskraut, Rosmarin, Bergamottöl, Melisse werden extrahiert, gefiltert und in Natural Naturfarben als pilz- und insektenhemmende Stoffe eingesetzt.
Ein dünnflüssiges, ätherisches Öl, das zur Verdünnung von ölgebundenen Farben und Lacken dient. Es wird durch Destillierung und mehrfache Filterung von Kiefernharzbalsam gewonnen. Dieser wird durch Anritzen der Rinde gewonnen. Kiefernharzbalsam aus südlichen Ländern ist praktisch frei von Delta 3 Caren. Natural verwendet hautpsächlich portugiesischen Balsam.
Fossiles gelbbraunes Naturharz. Beinhaltet oft Einschlüsse von prähistorischen Insekten und wird daher meistens zu Schmuck verarbeitet. In Verbindung mit anderen Naturharzen werden die Lackeigenschaften stark verbessert.
Wachs von einer hochwachsenden, brasilianischen Palmenart. Die abgeschnittenen Blätter, welche ständig nachwachsen, werden im Wasser ausgekocht. Dadurch löst sich das besonders harte und wasserabweisende Wachs, verflüssigt sich und wird abgeschöpft. Je nach Helligkeitsgrad wird es mit Bleicherde gereinigt.
Fossiles, bernsteinartiges Copalharz aus Ostafrika wird heute kaum mehr verwendet. Das bei uns verwendete Copalharz kommt aus Südostasien und ist in der Gegend entstanden. Gut in Alkohol löslich.
Ein hochgereinigtes, geruchloses Destillat bestehend aus Mineralöl, ohne eigene Lösekraft. Fand ursprünglich nur in der Kosmetikproduktion als Trägerflüssigkeit Anwendung (Parfüm, Deos, etc.). Isoaliphate (=aliphatische Kohlenwasserstoffe) gibt es in sehr unterschiedlichen Beschaffenheiten. Natural setzt sehr bewusst Isoaliphate ein, die als VOC zählen – also nicht sehr langkettig sind und deshalb keine langfristige Raumluftbelastung bewirken. Hier eine gute Zusammenfassung über das Thema Lösungsmittel von oecolab – wobei die Isoaliphate von Natural kein Lösungsmittel sondern eher ein Verdünner sind (Punkt 3).
1. Isoaliphate sind keine synthetische Chemie
Synthetisch würde bedeuten, dass chemische Verbindungen erzeugt wurden.
Genau das Gegenteil ist aber bei Isoaliphate der Fall. Isoaliphate sind eine stoffliche Trennung durch Destillation. Die fliehenden Stoffe des Rohstoffes Mineralöl werden von den Feststoffen getrennt und von Aromaten befreit.
2. Isoaliphate sind keine Bestandteile (Feststoffe) des Anstriches – somit auch kein bleibender Bestandteil des Holzes.
Isoaliphate sind keine Stoffe, die langfristig im Holz verbleiben und durch schleichende Abspaltung die Umwelt schädigen könnten. Sie dienen als Transportmittel für die Naturöle und Naturharze, damit diese möglichst tief in das Holz einziehen können.
3. Isoaliphate sind kein Lösemittel sondern Verdünner
Die von uns eingesetzten Isoaliphate sind kein Lösungsmittel. Sie können keine Feststoffe lösen. Der Verdünner ist also nicht so aggressiv wie die natürlichen Lösungsmittel Orangenschalenöl, Balsamterpentin oder Ethanol (Alkohol). Isoaliphate werden als trocknungsneutrales Malmittel (=Verdünner) eingesetzt.
4. Isoaliphate sind physologisch unbedenklicher als natürliche Lösungsmittel.
Oft werden Naturfarben ausschließlich mit natürlichen Lösungsmittel verdünnt: Orangenschalenöl und/oder Balsamterpentinöl. Beide Lösungsmittel zählen auch zu den aliphatischen Kohlenwasserstoffen – allerdings mit Terpenen belastet, die allergische Reaktionen mit sich bringen können. Deshalb gibt es viele Naturfarbenhersteller, die bewusst auf Orangenschalenöl und Balsamterpentinöl verzichten und Isoalphiate verwenden.
5. Isoaliphate sind anwendungsfreundlicher als natürliche Lösungsmittel.
Natural setzt Isoaliphate ein, die bei den Ölen eine offene Zeit von ca. 30 – 40 Minuten erlauben. Es bleibt also genug Zeit, dass die Naturöle von der Holzfaser tief aufgenommen werden können. Die natürlichen Lösungsmittel Orangenschalenöl oder Balsamterpentinöl sind wesentlich aggressiver und flüchtiger. Dadurch verkürzt sich die offene Zeit bei den Ölen so stark, dass die Sättigung der Holzfaser nicht so gut erreicht werden kann. Gleichzeitig besteht die Gefahr der Überölung.
6. Warum Isoaliphate?
Wir brauchen einen Verdünner (=Malmittel), der die Feststoffe in das Holz transportiert. Nun können Naturöle auch ohne Verdünner in das Holz einziehen. Dies würde aber eine zu lange Trocknungszeit abverlangen und zur Überölung führen. Wir verwenden zusätzlich zu den Naturölen sehr bewusst auch Naturharze. Diese Baumharze sind neben dem besseren Schutz vor Witterung auch ein natürlicher Hygieneschutz im Holz. Für den Transport der Naturharze in die Holzfaser ist ein Verdünner zwingend erforderlich.
Milchsaft des tropischen Kautschukbaumes, welcher durch anritzen der Rinde gewonnen wird. Kautschukmilch ist eine hochkonzentrierte Dispersion von Naturgummi (Kautschuk) und Wasser. Wird als dauerelastischer Stoff vor allem bei Kleber verwendet. Gegen Bakterienbefall während des Transports durch etwas Salmiak geschützt.
Eine gut duftende Harzabsonderung der Schwarzkiefer. Dickflüssig, klebrig rinnt es langsam aus der angeritzten Rinde des Baumes. Die Harzung erfolgt nur an lebenden Bäumen. Diese werden dabei bis zu 120 Jahren alt. Aus dem Kiefernharz wird durch Erhitzung Kolophonium (ca. 70%) und Terpentinöl (ca. 20%) gewonnen. In der Naturkosmetik kann nur das sog. „Maipech“ und „Oktoberharz“ zu Balsam verarbeitet werden.
Das Kiefernharz wird als Balsam z.B. im Antikwachs verwendet.
Mattierender und diffusionsfördernder Füllstoff für NATURAL Lacke und Lasuren. Wird gewonnen aus natürlicher, gereinigter Diatomeenerde.
Bei der Gewinnung von Kiefernharz wird das flüchtige Balsamterpentinöl abdestilliert und das reine, wertvolle Harz bleibt zurück. Kolophonium wird auch als Geigenpech bezeichnet, erwärmt ist es sehr klebrig und ein wichtiger Bestandteil der Natural Naturfarben Produkte.
Dieses Harz wird bei Natural durch Orangenschalenöl gelöst und u.a. als Bindemittel für Pigmente, als Lackgrundstoff und vor allem zur Veredelung der Hartöle verwendet.
Die großen Vorteile von Kolophonium werden durch die Verkochung mit Glycerin noch verstärkt und verbessert. Es entsteht so ein besonders witterungsbeständiges Harz mit hoher Elastizität. Die Verkochung erfolgt nach einem altüberlieferten, besonders schonenden Verfahren.
Ätherisches Öl der Lavendelpflanze. Durch Wasserdampf abdestilliert.
Die Gewinnung erfolgt durch kaltes und warmes Auspressen des Leinsamens und anschließender schonender Entsäuerung. Es dient als Bindemittel bei vielen Arten von Farben. Natural Farben verarbeitet große Mengen Leinöl aus alternativen Anbauflächen Mitteleuropas und sichert so vielen Bauern das wirtschaftliche Überleben.
Das Leinöl dickt durch lange Stehzeiten ein. Hervorragendes Bindemittel für alle Arten von Farben.
Durch Abspaltung von Glyzerin gewonnene, natürliche Fettsäure. Hilft Erdpigmente zu benetzen.
Edelharz, welches auf der griechischen Insel Chios vorkommt. Harz einer kultivierten Pistazienart. Wird zum Harzen von Wein, als Räuchermittel und für Lebensmittel verwendet.
Aus Holzzellulose hergestelltes Quellmittel. Findet Verwendung als Tapetenkleister uns als Hilfemulgator bei Leimfarben.
Den bei der Orangensaftproduktion anfallenden Orangenschalen wird durch Wasserdampf und Destillation das ätherische Orangenschalenöl entzogen. Das stark duftende Öl wird in der Parfümistik und in der Aromatherapie eingesetzt. Hervorragendes Lösemittel für Naturharze und Wachse.
Bienenkittharz, Kittharz, Bienenleim
Es beinhaltet viele natürliche Konservierungsstoffe die Pilze und Bakterien bekämpfen. Bei dem Bienenharz handelt es sich um ein Gemisch aus Baumharzen, Wachs, Pollen und anderen bindenden natürlichen Stoffen, die im Umfeld des Bienenstocks die Bienen aufnehmen können.
Schellack ist die Urform von Lacken. Es ist das Ausscheidungsprodukt der indischen Lackschildlaus. Diese sticht den Baum an, saugt den Harzsaft auf, wandelt ihn in Schellack um und ummantelt damit den ganzen Zweig. Die Harzkrusten werden von den Zweigen gelöst, ausgeschmolzen und durch Tücher filtriert.
Durch Verseifen mit Borsalz oder Salmiakgeist hergestelltes, wasserlösliches Bindemittel für Pflanzenfarben.
Unter Sikkative versteht man Zusatzstoffe, die pflanzlichen Ölen eine schnellere Trocknungszeit ermöglichen. Leinöl benötigt normaler Weise ca. 3 – 7 Tage für die Trocknung. Mit Sikkativen versetzt, können Ölmischungen schon nach 24 Stunden als trocken bezeichnet werden.
Bei Natural Naturfarben wird als Sikkativ (=Trockner) Verbindungen aus Mineralien von Calcium, Cobalt (Kobalt), Mangan und Zirkonium (Zirconium) verwendet. Die verschiedenen Kombinationen dieser Trockner ermöglicht den Verzicht von den giftigen Schwermetallen Blei und Barium. Der Anteil von Cobalt ist so reduziert, dass die Mengen ohne Bedenken verarbeitet werden können.
Durch die selektive Auswahl der Sikkative ist die Trocknungszeit etwas länger.
Hier noch eine Info wegen der Frage über die Gefährlichkeit von Kobalt, bzw Cobalt – obwohl in unseren Produkten Cobaltoktoat (Cobaltsalz) eingesetzt wird:
Artikel: Cobalt – Kobalt gefährlicher Inhaltsstoff in Naturfarben