Ölen und Färben einer Buche Arbeitsplatte

Frage an Natural Naturfarben:

Ich möchte eine stäbchenverleimte Arbeitsplatte (Buche) für meine Küche installieren. Sie soll geölt werden, doch hätte ich diese gerne mahagonifarben. Gibt es farbige Öle? Oder kann ich die Platte vorher z.B. mit Wein tönen?

Antwort:

Bei einer stäbchenverleimten Arbeitsplatte aus Buche würde ich Ihnen von einer Einfärbung abraten. Buche nimmt Farbpigmente sehr unterschiedlich auf. Eine Gleichmäßigkeit kann nur durch einen Schicht bildenden Pigmentauftrag erreicht werden.

Pigmente die nicht nur eindringen, sondern auch mit aushärtenden Ölen eine Schicht auf der Oberfläche bilden, werden bei Arbeitsplatten aber schnell abgetragen. Dort wo mechanische Beanspruchung stärker vorhanden ist, wird es also mit der Zeit hellere Stellen geben. Ein Nachbehandeln kann das kaum ausbessern – eher die unruhige Verteilung der Pigmente noch verstärken.

Deshalb die Arbeitsplatte so nehmen wie sie ist. Das Naturöl macht sie noch ein wenig dunkler – mehr geht halt nicht. Wenn Sie dauerhaft eine dunklere Platte wollen, dann würde ich die Buche von vorn herein als Thermoholz kaufen. Diese dunkle Farbveränderung ist wesentlich konstanter bei der Beanspruchung als das Auftragen von Farbpigmenten.

Sollten Sie dennoch pigmentieren wollen, dann würde ich nach einem 180er Schliff Holzlasur von Natural nach Farbwunsch aufbringen – den Überstand nach 40 Minuten abwischen und dann Finish-Öl aufziehen. Die Oberfläche ist aber nicht so widerstandsfähig wie bei der üblichen Behandlung für Arbeitsplatten. Dies erfolgt sonst mit dem Parkettöl-Fußbodenöl.

Eine Vorbehandlung mit Rotwein macht keinen Sinn. Die „Farb-“ Aufnahme wird sehr unterschiedlich ausfallen und sich relativ rasch auch verändern.

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Kommentare

10 Kommentare zu „Ölen und Färben einer Buche Arbeitsplatte“

  1. Hallo, mit Interesse habe ich diese Frage gelesen – allerdings möchte ich genau das Gegenteil bewirken: Die Arbeitsplatte soll so hell wie möglich bleiben. Kann da das weißpigmentierte Parkettöl zum Einsatz kommen? Oder zeigen sich auch beim Weiß starke Unterschiede?

    1. Hallo Nicole,
      im Beitrag über die Anfeuerung von Holz bin ich auf Deine Frage schon etwas eingegangen.
      Das Parkettöl-Fußbodenöl mit Weißpigment wird das Holz immer noch etwas anfeuern – also dunkler wirken lassen. Das weitere Vergilben fällt aber deutlich geringer aus als bei den farblosen Ölen. Auch der Kontrast zwischen hellen und dunklen Holzpartien ist nicht so stark.
      Ein helleres Ergebnis erreichst Du mit dem Pigmentöl Kalkweiß – viele Holzsorten sehen damit so hell aus, wie wenn sie frisch geschliffen wurden.
      Bei dunkleren Hölzern kann sich das Weißpigment wie ein Schleier auf der Oberfläche abzeichnen. Bei dem Einsatz von pigmentierten Ölen würde ich immer erst mal an einem Musterstück die Wirkung von dem Öl austesten.
      So ist z.B. Buche ein Holz, dass Öl und Pigmente ungleichmäßig aufnehmen kann und es zu einer changierenden Oberfläche kommen kann. Das kann gefallen – oder eben nicht. Deshalb austesten.
      Grüße aus Frangn
      Frank

  2. Ich habe diesen Thread auch mit Interesse verfolgt. Ich möchte auch eine Holzarbeitsplatte so behandeln, dass sie weiß-lasiert aussieht. Allerdings ist meine Arbeitsplatte aus Eschenholz. Hast du mit dieser Holzart schon Erfahrung gemacht, und der Art und Weise, wie es Weiß-Pigmente aufnimmt?

    Meine zweite Frage ist, wie „lebensmittel-echt“ ist der Anstrich mit Pigmentöl Kalkweiß hinterher? Lösen sich Pigmente mit der Zeit und können an Lebensmitteln, die direkt auf die Platte gelegt werden, anhaften und ggf. mitgegessen werden?

    1. Esche nimmt Pigmente wesentlich gleichmäßiger auf als Buche. Das Behandeln mit dem Pigmentöl Kalkweiß ist somit kein Problem. Allerdings wird ein richtig sichtbares Weiß erst entstehen, wenn die Pigmente auch als Schicht auf der Oberfläche liegen. Das ist für ein Arbeitsplatte bei starker Beanspruchung weniger sinnvoll.
      Die Pigmente werden recht gut im Öl gebunden – vor allem, wenn sie in den Poren und den Fasern des Holzes liegen. Sollten sich dennoch Pigmente lösen, dann ist dies nicht gesundheitsschädlich. Diese Weißpigmente werden sogar von Konditoreien für den Zuckerguss verwendet.

  3. Ich habe zu Weihnachten ein sogenanntes Frankfurter Brett geschenkt bekommen, also ein Brett für Speisezubereitung für die Küche aus Buchenholz.Welches Öl nehme ich dafür am besten?

  4. Ich möchte demnächst eine neue Küchenarbeitsplatte einbauen lassen. Hilfreich war hierbei der Hinweis, dass bei einer stäbchenverleimten Arbeitsplatte aus Buche davon abgeraten wird, eine Einfärbung vorzunehmen. Vielleicht kann mir ein Fachmann etwas Besseres empfehlen.

    1. Eiche wäre widerstandsfähiger als Buche und nimmt Farbpigmente gleichmäßiger auf als Buche. Für eine Arbeitsplatte in der Küche ist mir das Holz auch resistenter gegen Staunässe.

  5. Ich möchte in einem Ferienhaus eine Arbeitsplatte aus Birke Multiplexholz verwenden und diese passend zum Rest Richtung Nussbaum oder Mahagoni einfärben. Die Küche wird eher selten genutzt werden.
    Ich frage mich nun, warum in dem Artikel oben die Kombination aus der Holzlasur und dem Finish-Öl empfohlen ist. Warum geht denn Holzlasur und das widerstandsfähigere Parkettöl für diesen Fall nicht?
    Lieben Dank schon mal für eine Antwort.

    1. In diesem Fall wurde die farbige Holzlasur (= Naturharzöl) anstatt dem Parkettöl-Fußbodenöl eingesetzt. Die farbigen Pigmente werden von den rohen Holzfasern aufgenommen. Wenn der Überstand der Lasur weggewischt wird, dann erfüllt die Lasur die Grundölung, die normaler Weise mit dem Parkettöl-Fußbodenöl vorgenommen wird. Hier geht es um den Schutz im Holz – nicht auf dem Holz. Mit der Holzlasur farbig mit dem Parkettöl-Fußbodenöl farblos.

      Das Finish-Öl ist ein schichttrocknendes Öl als zusätzliche Oberflächenvergütung. Es trocknet glänzend aus. Das Parkettöl kann als Schicht nicht austrocknen – es würde beständig klebrig bleiben. Deshalb wird es für eine Folgebehandlung auf einem bereits geölten Untergrund nicht verwendet.

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