Einen Dielenboden oder Parkett mit Farbe angleichen, einen Holzboden dunkler oder heller gestalten, als es das natürliche Holz ermöglicht: Für diesen Gestaltungswunsch braucht es ein wenig Übung und das Pigmentöl von Natural.
Holz gleichmäßig schleifen
Vor der Behandlung mit dem Coloröl muss das Holz gleichmäßig bis wenigstens 180er Körnung geschliffen werden. Die Kornabstufungen von dem Schleifpapier dürfen dabei nicht zu hoch sein. Ein optimales Schleifbild erreicht man, wenn im Feinschliff mit einem Schleifgitter gearbeitet wird. Die Farbpigmente ziehen zum Teil in die Holzfaser ein. Aber sie setzen sich auch in den Poren und Schleifriefen der Oberfläche fest. Nur bei einem gleichmäßigen Schleifaufbau erreicht man deshalb mit dem Pigmentöl auch einen gleichmäßigen Farbauftrag.
Probestücke mit Farböl anlegen
Bevor auf einem Holzboden Tatsachen geschaffen werden, sollte ein Probestück mit dem Pigmentöl angelegt werden. Die Farböle ziehen tief in das Holz ein und man könnte kaum mehr eine Korrektur ohne weiteren Abschliff vornehmen. Deshalb an einem Muster üben und prüfen, ob einem die Farbgebung gefällt.
Mischung von Pigmentöl festlegen
Wenn das Pigmentöl nicht pur auf das rohe Holz aufgebracht wird, sondern dem Parkettöl – Fußbodenöl oder dem Möbel-Hartöl beigemischt wird, dann braucht es eine ausreichende gleich aufbereitete Mischungsmenge. Meßbecher oder gleiche Verhältnisse (0,75 Liter-Dose auf 2,5 Liter-Dose) helfen hier für feste Größen. Natürlich muss vor dem Mischen das Pigmentöl gut aufgerührt werden.
Auftrag von Pigmentöl
Wenn das Pigmentöl beigmischt wird, dann gelten die Verarbeitungshinweise von den entsprechenden Ölen. Bei purem Auftrag des Pigmentöles auf das rohe Holz:
Der Auftrag erfolgt mit Mohairwalze oder fester Schaumstoffwalze. Die Rolle wird nur gering benetzt und immer trocken ausgerollt, bevor neues Coloröl aufgenommen wird. Nach ein paar m² wird die gestrichene Fläche mit dem trockenen Farbroller noch einmal überrollt. Dadurch werden evtl. Rollansätze ausgeglichen. Alternativ kann auch mit einer Poliermaschine und weißem Pad ca. 15 – 20 Minuten nach dem Auftrag abpoliert werden.
Pigmentöl trocknen lassen
Wenn der Holzboden mit dem Pigmentöl eingefärbt wurde braucht es eine Trocknungszeit von 12 bis 24 Stunden. Nun erfolgt ein weiterer Auftrag mit einem farblosen Öl. Dieser verhindert, dass die Pigmente zu schnell abgerieben werden.
Schutzfilm für Pigmentöl
Am Folgetag erfolgt der Auftrag von Parkettöl – Fußbodenöl oder dem Finish-Öl (leichter Glanz). Dadurch werden die Pigmente noch besser gebunden und gegen Abrieb geschützt.
10 Kommentare zu „Holzboden farbig ölen: Pigmentöl – Coloröl“
Vielen Dank für die gute Beschreibung. Ich habe vor 6 Jahren meinen Fussboden mit Natural Farben aufgearbeitet und war zufrieden. Nun habe ich für einen neuen Abschliff und Auftrag von Coloröl eine Fachfirma beauftragt. Fazit: Der Boden ist nicht gleichmäßig vom Coloröl bedeckt. d.h. teils nahm das Holz gar kein Coloröl an, teils zu viel und ganz schlimm, man sieht kreisende Spuren durch die Tellermaschine. Das Öl (K2) wurde auf den Fussboden gegeben und dann mit einem Spachtel verteilt. Zum Schluß mit der Tellermaschine endbehandelt. Das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend für mich. Die Firma meinte danach, dass es immer Probleme mit Coloröl gibt. Da frage ich mich, warum sagen sie das nicht vorher.
Vielleicht haben Sie noch einen Tipp, was ich machen kann. Und reicht 1 Auftrag vom Öl? Ich habe damals 3x aufgetragen.
Arbeiten mit Coloröl ist tatsächlich nicht ganz einfach. Laien sollten unbedingt zuvor Muster anlegen. So kennt man das Ziel und den Weg dahin. Ein Experimentieren auf dem Boden führt meistens zu einer Enttäuschung. Coloröle schaffen Tatsachen, die man nur noch schwer entfernen kann.
Profis nutzen ihre Erfahrung und können recht materialschonend rasch und sicher Böden bearbeiten. Natural Naturfarben kennt die langjährigen Verarbeiter von dem Pigment-Öl. Hier können wir auf Anfrage gerne Empfehlungen geben.
Ein Schleifbild, in dem das Pigmentöl Riefen hervorhebt ist einfach nicht fein genug für so ein Öl. Hier muss nachgebessert werden. Auch die unterschiedliche Annahme von dem Öl zeugt von einem ungleichen Schliff.
Zuerst braucht es eine exakte Auskunft von dem Handwerker, mit welcher Maschine und Körnungen er gearbeitet hat, welches Öl es genau war und wie er es aufgebracht hat. Dann lässt sich ein Weg für eine Optimierung finden.
Hatte eben auch ein telefonisches Beratungsgesrpäch zwecks Bodenabschliff durch Profi und selbst neu streichen mit dunklerem Öl. Jetzt lese ich von der Öl/schliff Problematik und erinnere mich wie der Profi leichte Andeutungen machte. Er arbeite auch lieber mit Lack, dieses Problem scheint in der Natur der Sache liegen.
Ich überlege deshalb ob ich nach dem professionellem Abschliff durch die Firma, und bevor ich das Pigmentöl auftrage nochmal selbst per Hand und einer gröberen Körnung die Dielen entlang der Maserung leicht zu schleifen um ggf. die runden Schleifspuren zu kaschieren. Man müsste zwar Diele für Diele vorgehen, aber Kiefer ist ja weich und ich schätze viel Kraft muss man nicht aufwenden. Was meint ihr dazu?
Herzlichen Gruß von der Heimwerkerfront. A.
Ein händischer Grobschliff in Faserrichtung, nachdem ein Profi den Abschliff gemacht hat, ist nicht logisch. Dadurch entstehen tiefere Riefen in denen dann die Pigmente mehr hängen bleiben.
Wenn, dann einen Schliff in Holzfaserrichtung mit der gleichen Körnung, die zuletzt verwendet worden ist – oder eine Körnungsstufe feiner – also höher.
Ich überlege mir, einen Fichtendielenboden und einen Buchenparkett (nachdem der Lack geschliffen wurde) mit farbigem Öl in Eiche zu färben, da andere Zimmer mit massivem Eichenboden gelegt wurden. Sieht das dann echt und natürlich aus oder sieht man das Färben?
Durch das Pigmentöl kann Holz farblich angeglichen werden. So kann man z.B. das Pigmentöl in das Parkettöl einmischen und dadurch eine Tönung erreichen. Je nach Zugabe von schwach bis stark. Dennoch wird aus einer Buche oder Fichte nicht wirklich eine Eiche. Es ist immer nur ein Angleichen.
Die Pigmentierung sollte immer auf dem rohen Holz geschehen, damit die Farbe gut in die Holzfaser aufgenommen wird. Danach kann noch ein farbloser Schutzfilm durch z.B. TEC-Oil (matt) geschehen.
Fichte zu Eiche:
Gerade bei der hellen Fichte würde ich darauf achten, nicht zu stark Pigmente zu verwenden, damit kein Negativ-Bild der Holzmaserung entsteht. Die Pigmente nisten sich im helleren Frühholz mehr ein als im Spätholz. Somit wird durch die Färbung das normaler Weise hellere Frühholz dunkler als das normaler Weise dunklere (= Jahresringe) Spätholz. Diesen Effekt würde ich nicht übertreiben. Die Farbe Eiche ist natürlich nicht genormt und da gibt es zig Varianten. Also an Mustern probieren, bis eine Mischung gefällt und diese dann anwenden. Vorstellbar wäre bei dem Pigmentöl der Farbton „Räucheiche“ oder „Antik“. Es würde aber auch das Terrassenöl mit „Bangkirai“ gehen.
Buche zu Eiche
Das ist keine leichte Aufgabe. Buche ist am Boden meistens Rotbuche, bzw. gedämpfte Buche. Das Öl verstärkt noch die rötliche Holzfarbe. Gleichzeitig nimmt Buche Farbpigmente recht unterschiedlich auf. Deshalb hier unbedingt Muster anlegen, ob das dann wirklich gefällt. Auch hier wären die o.g. Farbtöne zum Angleichen geeignet.
Ich konnte noch nicht erfassen wieviel Pigment-Öl ich für ca. 80 qm benötige.
Ich habe mich für die Nuance Antik entschieden und auch schon ein Muster angelegt.
Sehr hübsch, aber wie viel benötige ich?
In der Regel werden ca. 100ml pro m² benötigt. Der Bedarf steht und fällt mit der Oberflächenbehandlung und der Holzart.
Ich habe eine neue Theke aus reinem Buchenholz, der auf Kirsche hell gebeizt wurde und dann 3x geölt. Leider ist das Ergebnis zu hell und fast orange farbig. Kann ich einfach mit dem Pigment-Öl in Antik drüber gehen ohne abzuschleifen?
Pigmentierte Öle funktionieren am besten auf rohem Holz. Die Pigmente werden dann von der Holzfaser aufgenommen. Wenn bereits drei Mal geölt wurde, liegen die Pigmnte auf der Oberfläche und müssen dort irgendwie antrocken. Das ist nicht beständig und sieht auch nicht gut aus.
Grundsätzlich würde ich vor solchen Arbeiten erst mal eine Musterfläche anlegen.