Massivholzdielen oder Fertigparkett

Frage an Natural Naturfarben:

Wann setzt man Massivholzdielen ein und wann Fertigparkett? Was hält länger und ist kostengünstiger?

Antwort von Natural Naturfarben:

Die Frage, ob eine Massivholzdiele oder ein Fertigparkett die richtige Wahl ist, ist nicht nur abhängig von der Optik, sondern vor allem von den baulichen Voraussetzungen. Hier ein kleiner Vergleich:

Nutzschicht = Langlebigkeit
Die Nutzschicht der Massivholzdiele ist in der Regel dicker als bei Fertigparkett. Somit kann die Hobeldiele öfters abgeschliffen werden. Dadurch ist eine längere Nutzungsdauer gegeben. Bei Fertigparkett gibt es große Unterschiede. Von einem hauchdünnen Echtholzfurnier bis zu 5mm dicke Deckschichtlamellen. Unabhängig vom Preis muss überlegt werden, was in dem Raum verbaut werden kann.

Fugen
Eine Massivholzdiele besteht ja aus einem Stück Holz. Holz nimmt Feuchtigkeit aus der Luft in sich auf und gibt auch Feuchtigkeit an die Luft ab. Dadurch schwindet oder quillt das Holz – die Holzdiele verändert also ihre Größe – die Diele wird geringfügig schmäler oder breiter. Dadurch entstehen im Winter (eher trockene Luft) Fugen. Das Fertigparkett ist dreischichtig querverleimt und kann dadurch kaum arbeiten. Es enstehen nur äußerst geringe Fugen. Das Fertigparkett gibt es auch als Landhausdiele, d.h. die oberste Lammele sieht aus wie eine Hobeldiele.

Unterbau
Aufgrund der Beweglichkeit durch Feuchteaufnahme und -abgabe braucht die Massivholzdiele eine Unterkonstruktion auf der sie festgeschraubt wird (Lagerholz, Sparschalung, etc.). Der Bodenaufbau mit einer Massivholzdiele ist also höher als bei Fertigparkett. Ein Verkleben von Massivholzdielen kann nur eine Notlösung darstellen. Ein sinnvoller Unterbau ergibt eine gesamte Aufbauhöhe von mehr als 6cm. Fertigparkett kann man schwimmend verlegen oder mit dem Estrich verkleben. Hier beginnt die Aufbauhöhe ab ca. 13mm.

Massivholzdiele
Wer also Platz nach oben hat und mit Fugen leben kann der nutzt die Langlebigkeit einer Massivholzdiele. Folgende Vorteile sprechen für eine massive Hobeldiele aus heimischer Forstwirtschaft:
– nachhaltig
– lange Nutzungsdauer
– feuchteregulierend
– leimfreier Aufbau
Auf folgende Kriterien sind bei dem Einkauf zu achten: Herkunft, Holzfeuchte, Holzart, Sortierung, Maßhaltigkeit, Dicke, gut geplanter Unterbau (Abstand der Lagerhölzer, Trittschall, etc.)

Wood Line ist ein Hersteller von Hobeldielen, der seit Jahrzehnten bei Naturbaustoffhändlern geführt wird. Es gibt ausschließlich Massivholzdielen aus heimischen Hölzern.

Fertigparkett
Das Fertigparkett ist nötig, wenn nur eine geringe Aufbauhöhe möglich ist. Folgende Punkte sind hier zu beachten: Herkunft, Schichtenaufbau, Art der Verklebung, Holzfeuchte, Holzart, Sortierung, Dicke der Nutzschicht, Trittschalldämmung, bzw. Kleber.

Bergland-Parkett fertigt mit einer einzigartige Qualität: alle drei Lammellen bestehen aus dem gleichem Holz und sind gleich dick. Konsequent werden heimische Hölzer so verarbeitet, dass sie fast einer Massivholzdiele nahe kommen. 5mm Nutzschicht ist nicht mehr weit weg von der Hobeldiele.

Hain Natur-Böden – ein bayerischer Familienbetrieb mit langjähriger Tradition und Verpflichtung zur Umwelt. Die Landhausdielen (dreischichtverleimt) werden fertig mit geölter Oberfläche angeboten. Es gibt auch ein kleines aber feines Massivdielen-Programm.

Oberflächenhandlung
Nur durch eine Oberflächenbehandlung mit Naturöl erfährt man auch Holz. Deshalb das Motto von Natural Naturfarben: Ölen statt Lackieren.

Wenn die Hobeldiele mit Naturöl behandelt wurde, dann bleiben alle positiven Eigenschaften des Holzes erhalten:

– eine angenehme, berührungsfreundliche, warme Oberfläche
– das Holz wird an der Aufnahme und Abgabe von Luftfeuchte nicht gehindert
– keine statische Aufladung
– Aus dem Holz entsteht kein Verbundprodukt mit flüssigen Kunststoffen (Kunstharze).
– Das Parkettöl lässt die Eigenfarbe des Holzes voll zur Geltung kommen.
– Man sieht Holz und man erfährt Holz

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Kommentare

4 Kommentare zu „Massivholzdielen oder Fertigparkett“

  1. Vielen Dank für den Vergleich von Massivholzdielen und Fertigparkett. Bei meinem neuen Heim ist leider nur eine geringe Aufbauhöhe möglich. Ich würde gerne Massivholz verwenden. Wenn lediglich Fertigparkett möglich ist, werde ich halt diese Art von Parkett verlegen.

  2. Meine Frau und ich möchten dieses Jahr unbedingt die Auslegware durch einen Parkettboden tauschen. Wir haben uns dazu entschieden, Massivholzdielen zu verwenden, um eine möglichst natürliche Atmosphäre zu schaffen. Danke für die Tipps beim Kauf auf die Herkunft, Holzfeuchte, Holzart, Sortierung, Maßhaltigkeit, Dicke zu achten und einen guten Unterbau zu planen.

    1. Die Auslegware ist auf einem festen Untergrund verlegt. Massivholzdielen benötigen einen ordentlichen Unterbau. Dafür braucht es wenigstens ca. 6cm Bodenaufbauhöhe. Wenn das gleiche Bodenniveau bleiben soll, muss mit der Auslegware auch der tragende Untergrund zurück gebaut werden. Das ist aufwändig – belohnt wird man mit dem Naturholz und einem gewissen Komfort im Auftritt.

  3. Mein Mann und ich sind uns bezüglich der Bodenauswahl unsicher und recherchieren noch. Da habe ich mich gefragt, was der Unterschied zwischen Massivholzdielen und Fertigparkett ist. Nun weiß ich, dass eine Massivholzdiele nachhaltiger ist und eine lange Nutzungsdauer hat, weshalb es für uns infrage kommt.

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