Um einen dauerhaften Möbelschutz und eine natürliche Oberflächenveredelung zu erreichen empfiehlt es sich, Holzmöbel mit Wachs und Öl zu pflegen und zu schützen. Aber nur ein optimaler Wachs-Öl-Schutz, z. B. in Form einer Pflegewachsmischung aus Möbelwachs/Bienenwachs und Möbelöl/Leinöl, ermöglicht eine einfache Nachpflege und eine gute Werterhaltung.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage welche Bestandteile eine Pflegewachsmischung für Möbel enthält? Was ist für eine Oberflächenveredlung das optimale Verhältnis von Wachs und Öl? Wie kann man die Pflegewachsmischung auf Holzmöbel am Besten auftragen?
Antwort von Natural Naturfarben:
Bei Tischoberflächen oder Arbeitsplatten ist die Verwendung einer reinen Wachsschicht nicht zu empfehlen. Reines Wachs (auch Bienenwachs oder Carnaubawachs) gibt auf der Oberfläche des Holzes zwar einen Schutzfilm ab. Diese Schutzschicht aus Wachs ist aber wasserempfindlich und hitzeempfindlich. Wachs dient deshalb nur zur Porenfüllung und für einen seidenmatten Glanz als Oberflächenveredelung. Vor allem Bienenwachs ist recht weich und wird deshalb alleine kaum als Schutz auf das Holz aufgebracht.
Normalerweise werden Holzmöbel vor dem Wachsen geölt, z. B. mit Möbel-Hartöl und erhalten dadurch einen Tiefenschutz.
Wachs und Öl sollte bei der Grundbehandlung getrennt aufgetragen werden: Erst das Holzöl, das die Faser sättigt. Wenn das Holzöl ausreichend trocken ist, dann kann Wachs als Oberflächenfinish aufpoliert werden. Wachsöle die beides auf einmal erledigen wollen widersprechen sich. Das Wachs hindert das Öl in die Faser einziehen zu können und verzögert die Trocknungszeit des Öles.
Hier als Beispiel die Volldeklaration von dem Antik-Bienenwachs:
– Bienenwachs
– Carnaubawachs
– Orangenschalenöl
– Leinöl
– Isoaliphate
– Kiefernharzbalsam
– Leinöl-Standöl
– Holzöl (=Tungöl)
– Quellton
– Alkohol
– Sikkative
Leinöl ist also ein wichtiger Bestandteil für eine gute Holzmöbel-Pflegewachsmischung ist. Leinöl trocknet aus und wird nicht ranzig, wenn es genug Sauerstoff bekommt. Nur wenn Leinöl im Innenbereich von Möbeln eingesetzt wird kann es zu einem verstärkten Eigengeruch aufgrund der mangelnden Trocknungsmöglichkeit kommen.
Das Polieren geschieht mit Baumwoll- oder Halbleinentüchern. Nie jedoch mit Mikrofasertüchern. Mikrofaser ist wie feinstes Schmirgelpapier und ist für eine natürliche Oberflächenveredelung von Holz ungeeignet. Für eine Grundreinigung kann man Mikrofaser verwenden – aber nicht für die Pflege oder gar für eine Politur der Möbel.
Nach einer Grundbehandlung mit Holzöl und evtl. anschließend mit Antikwachs gibt es für die Nachpflege das Pflegewachsöl. Nur hier empfehlen wir die Mischung von Öl und Wachs in einem Produkt. Dieses Pflegewachsöl ist sehr dünn eingestellt und kann nur zur Nachpflege dienen.
Das Pflegeöl wird auch als Refresher, bzw. zur „Ölwäsche“ verwendet: Das Öl wird reichlich auf die Holzoberfläche gegeben und mit einem groben Pad – z.B. die grüne Rückseite von dem Pflegeschwamm – eingerieben. Dadurch lösen sich Verschmutzungen sehr gut weg. Das überschüssige Öl wird dann rasch mit einem trockenen Lappen abgenommen. Damit lassen sich sogar Flecken durch Kugelschreiber oder Filzstifte entfernen.