Schellack ist ein wichtiger Rohstoff für Naturfarben. Die ersten Berichte in Europa über „Lac“ aus Indien kommen aus dem 16. Jahrhundert. Das Wissen über Gewinnung, Aufbereitung und das richtige Abmischen wurde von Generation zu Generation weitergeleitet. Jeder Handwerksmeister (Schreiner, Geigenbauer, Maler, etc.) hatte sein eigenes Rezept. Ohne aufwändige Chemie konnte man mit dieser Naturfarbe Möbeloberflächen bis zum Hochglanz verfeinern.
Erst im 19. Jahrhundert wurde Schellack dann von der Industrie mehr und mehr technisch perfektioniert – musische Krönung war die Schellack-Schallplatte.
Schellack – Gewinnung
Die Lackschildlaus (Kerria Lacca) saugt an verschiedenen Bäumen und Sträuchern den Saft der Rinde und hinterlässt als Sekret den „Lac“ – Stocklack genannt. Damit bauen sich die Läuse ihr schützendes Zuhause an den Ästen. Dieser Rohlack wird gesammelt, von Fremdstoffen befreit, gebleicht und getrocknet. Das Ergebnis sind die Schellack Plättchen, welche durch Akohol gelöst als Streichlack verwendet wird.
Schellack ist überall
Doch Schellack wird noch für viele andere Produkte verwendet: Für Tusche, Klebstoffe, Verfestiger von Stoffen, Isolierharz, Haarspray, Mascara. Bei Lebensmittel in der Süßwarenindustrie für Schokodragees oder Marzipan und als Schutzglanz für Obst und Nüsse. Auch die Pharmaindustrie verwendet Schellack für Tabletten und Kapseln.
Galileo hat einen Bericht über die Gewinnung von Schellack für die Lebensmittelindustrie zusammen gestellt.
Bei den Naturfarben findet Schellack Verwendung für die Maskierung von schadstoffbelasteten Hölzern, für die Hochglanzpolitur bei edlen Holzmöbeln, als Sperrgrund und für Firnisse.
Natural Naturfarben verwendet Schellack für Schellack-Sperrfinish – eine Grundierung die durch mehrfaches Auftragen bis zu einer dichten Schicht aufgebaut werden kann. So wird dieser Streichschellack auch als Maskierung gegen Schadstoffe eingesetzt.