Naturstein wie z.B. Schieferstein werden sehr gerne im Badbereich eingesetzt. Naturstein ist im Gegensatz zu glasierten Fliesen offenporig und kann Feuchtigkeit in der Raumluft besser ausgleichen. Im Nassbereich sind bei der Pflege und Reinigung von Naturstein ein paar Besonderheiten zu beachten.
Welcher Naturstein wurde im Bad verarbeitet?
Es ist sehr hilfreich, wenn wir den Naturstein genau kennen. Jede Steinart hat seine Eigenarten. Es gibt z.B. kalkfreie oder kalkhaltige Natursteine. Die Offenporigkeit ist sehr unterschiedlich. Manche Granitsteine sind so dicht, dass man kaum eine Imprägnierung benötigt. Ein Sandstein hingegen wäre im Naßbereich von einem Bad schon eine Herausforderung. Schiefer dagegen ist meist ein Sedimentgestein und neben ton- auch mehr oder weniger kalkhaltig. Es gibt vom ölhaltigen Holzmadener Posidonien-Schiefer, schwarzgrauen Porto-Schiefer über den indischen (Peakock) oder südafrikanischen Buntschiefer bis zum braslianischen Jade-Schiefer (Jadisch), Grey-Slate oder Burgund-Schiefer viele Farbnuancen – aber auch unterschiedliche Härten, Schieferölgehalt, etc.
Natürliche Imprägnierung mit Steinöl:
Damit nicht Schmutzwasser, Seifenablagerungen und kosmetischen Flüssigkeiten in den porösen Stein eindringen können, braucht es ein Schutzmittel, das tief in den Naturstein einzieht und die Poren füllt. Das Steinöl von Natural Naturfarben kann sogar leicht schichtbildend austrocknen. Durch das Öl wird der Schiefer kräftiger in der Eigenfarbe. Säureschäden kann das Steinöl aber nur bedingt wieder wettmachen. Schiefer nimmt nicht viel Öl in sich auf. Der Verbrauch liegt bei ca. 30ml pro m². Je nach Oberflächenbearbeitung und Herkunft kann der Verbrauch variieren. Mit der grünen Seite von dem Pflegeschwamm wird das Steinöl aufgezogen und nach ca. 30 Minuten wird mit gut saugenden Lappen der Überstand weggenommen – als wenn man die Oberfläche abtrocknen würde.
Wenn einem die Oberfläche noch zu stumpf ist, kann man 24 Stunden später mit der gelben Seite des Schwammes noch einmal dünn Steinöl aufziehen und wieder nach ca. 30 Minuten abpolieren. Es sollen aber keine dicke Schichten aufgebaut werden. Es geht um eine Impgrägnierung – also um die Sättigung der offenen Poren im Stein. Auf der Oberfläche sollte nur ein dünner, aufpolierter Film aushärten.
Unterhaltspflege von Schiefer im Bad:
Meistens entstehen im Nassbereich des Bades Ablagerungen durch das kalkhaltige Wasser. Schieferplatten können dann nicht einfach mit säurehaltigen Kalkentfernern gereinigt werden. Es braucht eine sanfte Pflege. Wenn die Imprägnierung mit dem Steinöl ordentlich ausgeführt wurde, dann kann sich der Kalk nicht so fest mit dem Untergrund verbinden. Mit der Pflanzenölseife lassen sich die Ablagerungen und Verschmutzungen gut lösen. Diese Seife hat nachpflegende Stoffe. Dennoch wird das imprägnierte Steinöl mit der Zeit ausgelaugt werden. Deshalb braucht es ein Auffrischung mit dem Pflegewachsöl:
Auffrischung bei Naturstein im Bad:
Alle vier bis acht Wochen wird mit der grünen Seite des Pflegeschwamms das Pflegewachsöl nach Reinigung mit Pflanzenölseife und Trocknung auf dem Schiefer aufgebracht. Durch das Aufreiben mit dem groben Vlies entsteht noch einmal eine reinigende Wirkung – dadurch werden evtl. Kalkreste gänzlich vom Schiefer abgenommen. Spätestens nach 20 Minuten wird mit einem trockenen, saugfähigen Tuch alles abpoliert. Danach sollte die Dusche (wenn möglich) wenigstens 24 Stunden ruhen können.
Ölgetränkte Tücher müssen luftdicht verschlossen oder im Freien ausgebreitet getrocknet werden – es bestünde sonst die Gefahr der Selbstentzündung durch den Leinölanteil.
Mit diesen drei Schritten: Imprägnierung, Reinigung und Nachpflege bleibt der Naturstein Schiefer lange in seiner Schönheit erhalten.
29 Kommentare zu „Naturstein Schiefer im Bad pflegen“
Bei uns in der Firma haben wir Schiefer Fliesen, deswegen haben mein Ehemann und ich uns für ein Traumbad aus Schiefer entschieden (Schiefer Fliesen und Waschtisch). Uns hat der Verkäufer (Collection Rompf) empfohlen, es sofort zu imprägnieren. Es sieht super toll aus und wir sind sehr zufrieden.
Danke für die Tipps zum Steinboden reinigen – ich habe auch Naturstein im Bad und es lohnt sich bestimmt, das einmal aufzufrischen. Ich werde es versuchen, vielleicht wird dann in der Zukunft das Steinboden reinigen einfacher!
Tolle Tipps die sehr hilfreich sein können das Badezimmer in Schuss zu halten! – von schubetstone.com
Ich habe vor ca. 2 Jahren ein Schiefer Bad erstellt bekommen und es nach Angaben des Verkäufers eingelassen. Der schwarze Schiefer am Boden weist jetzt im Duschbereich Kalkflecken auf, die mit warmen Wasser nicht weggehen. Können sie mir sagen mit welchen Mittel ich dies beheben kann.
Normale Weise verwendet man bei Kalkflecken säurehaltige Kalkentferner. Diese würden aber auch den Schiefer angreifen. Deshalb kann der Einsatz solcher Mittel nur der letzte Ausweg sein. Wenn der Schiefer zuvor imprägniert wurde, dann kann evtl. der Einsatz von dem Pflegewachsöl weiterhelfen, wie es im letzten Punkt des Beitrags beschrieben wurde: Mit einem groben Pad einreiben. Dadurch werden die Kalkablagerungen von dem Pflegewachsöl unterwandert und können durch die Scheuerwirkung des Pads abgenommen werden.
Auch unser Schieferboden weist Kalkflecken auf, wurde aber leider nicht imprägniert.
Wie soll ich ihn am besten reinigen, bevor ich ihn dann imprägniere?
Wenn sich Kalk direkt mit dem Schiefer verbinden kann, dann wird eine Reinigung schwierig. Säure-Reiniger werden auch den Stein angreifen. Hier hilft nur ein sich steigerndes Versuchen. Zuerst würde ich mit dem Intensivreiniger 1:2 mit Wasser verdünnt den Boden mit einem grünen Pad abschrubben. Sollte das keinen Erfolg bringen, dann hilft nur ein mechanischen Abtragen durch Schleifen oder entsprechende Kalklöser. Hier würde ich die Dosierung aber auch recht vorsichtig angehen.
Wir haben bei unserer Badrenovierung nicht alles durchdacht, sodass wir nun offenporige Schieferfliesen auf dem Boden und auch in der Dusche an der Wand haben.
Ich habe gehört ,man kann diese lackieren, mit Epoxit Lack oder so ähnlich.?
Wir haben in dem Artikel aufgezeigt, dass ein offenporiger Schiefer recht gut mit Steinöl behandelt und anschließend gepflegt werden kann. Kunstharzschichten wie Epoxydharzlack würde der Steinplatte die Natürlichkeit nehmen.
Hallo,
ich habe mich jetzt viel belesen und bin irritierter als vorher.
Was brauche ich denn nun für die Pflege der Schieferfliesen im Bad?
Zur Reinigung – Steinseife
und dann noch Steinöl und Wachsöl?
Leider sind durch diverse (falsche) Reinigungsversuche schon hellere Flecken (Kalk) zu sehen und die sind auch noch hartnäckig.
MfG
Vor der Frage der Reinigung muss geklärt sein, wie der Schiefer bisher behandelt wurde.
Meistens sind helle Flecken auf dem Schiefer Kalkablagerungen. Es können aber genauso gut Flecken durch säurehaltige Reiniger sein.
Deshalb möglichst erfassen: Mit welchen Mitteln wurde eingelassen und mit welchen bisher gereinigt.
Der Artikel zeigt hier das System von Natural Naturfarben für einen noch rohen Natursteinboden:
– Die Grundölung – also die Imprägnierung desSteines – mit dem Steinöl
– Die Unterhaltspflege mit der Pflanzenölseife
– Die Auffrischung, bzw. Nachpflege mit Pflegewachsöl, damit ein Anhaften von Kalk verhindert wird.
Wenn nun zuvor mit anderen Mitteln eingelassen, bzw.gereinigt wurde, dann braucht es je nach angewandten Mitteln unterschiedliche Vorgehensweisen, die im Detail geklärt werden müssen.
Da wir schon lange im Bad-Komplettumbau sind ,haben die die Fliesen schon einiges abbekommen :
Wasserspritzer, Reste von Fugenmasse, viel Staub
Gereinigt haben wir sie dann mit Zementschleier-Entferner für Marmor und kalkhaltige Natursteine und Zitronensäure, was auf den ersten Blick ganz gut aussah.
Eine Imprägnierung haben sie mit einer Steinversiegelung auch schon mal bekommen.
Hätte ich gewusst welchen Schaden die Säure anrichten kann, hätte ich sie natürlich nicht benutzt.
Wir haben soviel Geld für den Schiefer bezahlt, sodass ich jetzt Angst habe ihn nicht mehr sauber zubekommen.
Durch die Säure erfährt der Stein u.U. nicht wieder gut zu machende Verfärbungen.
Evtl. können wir aus der Ferne noch helfen, wenn uns Fotos von dem Boden gesendet werden. Bitte dabei auch die genaue Steinversiegelung nennen und ob diese vor oder nach der Säurebehandlung verwendet wurde.
Wir haben auch schwarzen Schiefer im Bad verbaut. Dieser ist etwas matt geworden und hat auch schon weiße Kalkflecken.
Ich weiß leider nicht von wem oder wie der Boden eingelassen wurde. Mache ich etwas falsch wenn ich mich jetzt einfach nach dieser Anleitung richte?
0. Kalkflecken mit Intensivreiniger 1:2 mit Wasser verdünnt entfernen
1. Grundölung mit dem Steinöl
2. Unterhaltspflege mit der Pflanzenölseife
3. Die Auffrischung, bzw. Nachpflege mit Pflegewachsöl, damit ein Anhaften von Kalk verhindert wird.
Die Reihenfolge der Behandlung kann so vorgenommen werden. Bei Punkt 0. kann es aber sein, dass die Kalkflecken nicht völlig durch den Reiniger entfernt werden. Dann braucht es einen mechanischen Abtrag oder vorsichtig eingesetzte Kalkentferner, die den Schiefer selbst kaum angreifen.
Bei bei Punkt 1.kann es sein, dass durch die unbekannte Vorimprägnierung der Schiefer nicht viel an Steinöl aufnimmt. Deshalb 30 Minuten nach dem Auftrag jeglichen Überstand an Steinöl abpolieren und erst nach einer Woche noch einmal ein paar Tropfen von Öl nachpolieren, bzw. dann das Pflegewachsöl verwenden.
Ist das Öl auch geeignet, um eine Neuversiegelung von geschliffenen Flusskieseln durchzuführen?
Bei frisch geschliffenen Kieseln würde ich das Steinöl einsetzen. Die Steinfarben werden vertieft und das Öl kann auch leicht überstehend austrocknen.
Wir haben leider zu viel Schieferöl aufgetragen und jetzt ist die Öberfläche sehr klebrig. Was kann man jetzt tun um wieder eine vernünftige Schieferöberfläche zu erhalten?
Eine überölter, klebriger Naturstein lässt sich am besten mit dem Orangenöl entfernen.
Erfahren Sie mehr Infos über das richtige Behandeln von klebriger Oberfläche. Hier wird über klebendes Parkett informiert. Für Schiefer gelten die gleichen Behandlungsmöglichkeiten.
Das Bad meiner neuen Mietwohnung ist mit Naturstein gefliest. Ich gehe stark davon aus, dass es sich um Schiefer handelt. Außer dem Hinweis, dass ich säurefreie, milde Reinigungsmittel verwenden soll, habe ich keine weiteren Informationen erhalten.
In meinem Fall habe ich mir das Reinigungsmittel FILA Ps/87 verwendet, dass sehr unschöne weiße Flecken hervorgerufen hat. Ich habe Angst, dass ich dem Stein damit nachhaltig geschadet habe und bin mir extrem unsicher, wie ich weiter vorgehen soll. Vielleicht können Sie mir hier ebenfalls einen Tipp geben.
Leider haben wir keine Erfahrung mit dem genannten Reiniger. Evtl. hilft ein Nachölen mit dem Pflewgewachsöl. Das können Sie aber selbst ausprobieren: Wenn im nassen Zustand die Flecken weitgehend verschwinden, dann kann dieser Nasseffekt mit dem Pflegewachsöl dauerhaft erzeugt werden.
Hallo Frank, vielen Dank für die schnelle Antwort. Wir werden es mit dieser Empfehlung mal probieren.
Wir haben im Bad eine Bordüre aus Schiefer. Nach Einbau sind mir braune Ausblühungen aufgefallen. Wie gehen wir am Besten vor? Kann man die irgendwie entfernen (abschleifen?) und dann mit Öl versiegeln? Oder braucht es hier noch etwas anderes?
Bei den braunen Ausblühungen handelt es sich vermutlich um eisenhaltige Einschlüsse im Schiefer. Gegen solche Einschlüsse würde ich keine Behandlung vornehmen.
Ich kann Ihnen in dem Punkt, dass jede Steinart seine Eigenheiten hat nur zustimmen. Ich habe mir ein spezielles basisches Pflegemittel für mein Bad gekauft. Für die Arbeitsplatte in meiner Küche wurde mir zu einem Steinöl geraten.
Danke für die Bestätigung. Genau das ist auch das Konzept von Natural: Die Pflanzenölseife als Reiniger ist basisch – enthält also keine Säuren, die den Naturstein angreifen. Das Steinöl von Natural besteht aus Naturölen, die nicht weiter modifziert wurden. Gerade für eine Arbeitsplatte in der Küche ein wichtiger Aspekt.
Hallo und vielen Dank für diesen Hilfreichen Artikel.
Meine Frage bezieht sich seit Tagen auf dieses Produkt:
Schiefer-Wand-und-Bodenfliese-Schwarz-30-x-60-cm
Herkunft: Südamerika
Gesteinsart: Tonstein
Der Hersteller sagt: Nicht im Dauernassbereich verwenden.
Muss ich jetzt nur imprägnieren oder auch ölen? Oder ist mit imprägnieren Öl gemeint?
Der Hersteller sagt auch: Nicht imprägnieren, ölen oder wachsen bei Fussbodenheizung.
Warum darf man das nicht? Weil dann erübrigt sich die Verlegung ja komplett im Bad.
Ich würde gerne das Bad inkl. Dusche (Boden) damit auslegen.
Hier eine 2. Frage damit es übersichtlich bleibt.
Diese Mosaik Fliese möchte ich in der Dusche Senkrecht (Streifen Duscharmatur) verlegen.
Natursteinmosaik-XSK-575-braun-grau-30×30-cm
Hier sagt der Hersteller: Nicht im Nass oder Dauernassbereich verwenden.
Kann man diese Mosaikfliese auch so imprägnieren, ölen oder sonst versiegeln, damit ich die dort nutzen kann?
Es ist ein wenig verwirrend. Vielleicht will der Hersteller sich auch nur schützen und man kann diese Fliesen im Nassbereich bei gründlicher Vor-Behandlung nutzen.
Beide Natursteine werden durch den ständigen Wasser- und Laugenkontakt angegriffen. Sie bleichen aus, es kann sich Kalk vom Wasser ablagern, vom Naturstein können sich Schichten ablösen. Deshalb wird ein Hersteller keine Freigabe für das Bad abgeben und dafür haften wollen.
Gerade die senkrechte Verlegung ist besonders gefährdet, da bei zu offenen Fugen, Feuchte in der Stirnseite des Steines einzieht und sich Schichten abscheren können.
Wenn es gefällt, man mit einem gewissen Restrisiko eigenverantwortlich leben kann und man gewillt ist, ein wenig mehr zu pflegen, dann kann das durchaus eine schöne Lösung werden.
Wennn die Bereitschaft dafür da ist, dann mit dem Steinöl imprägnieren und anschließend noch mit dem TEC-Oil einen dünnen Schutzfilm aufziehen. Regelmäßig mit Pflanzenölseife reinigen und mit dem Pflegewachsöl nachpflegen und die Oberfläche bleibt sauber. Unbedingt vorher testen, ob die Farbvertiefung durch das Steinöl (Nasseffekt) gefällt.
Es wäre aber schon gut, wenn das Wasser nicht zu stark kalkhaltig wäre (Härtegrat über 10 wäre schwierig).
Klar muss auch sein, dass solche Fliesen keinen Schutz vor Wasserdurchdringung darstellen. Die schützende Ebende muss unterhalb der Fliesen vorhanden sein.